Inhalt
Compiler
Programmieren
Datentypen,
Variablen,
Standardfunktionen
Logik
Verzweigung,
Strukturierung
Schleifen
Felder (Arrays)
Verteiler: CASE
Zeichenketten
(Strings)
Textdateien
Module
(Prozeduren,
Funktionen)
Anhang
(Operatoren,
abgeleitete
Funktionen) |
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Programmieren
Codieren, Programmieren
Bevor wir uns an das eigentliche Thema, die Sprache PASCAL, machen, soll
hier noch eine scharfe Abgrenzung der Begriffe "Codieren" und "Programmieren"
vorgenommen werden.
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Algorithmus
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Ein Algorithmus ist eine eindeutige Verfahrensvorschrift zur Lösung
eines berechenbaren Problems, bei der zu jedem Zeitpunkt klar definiert
ist, welche Aktion unter welcher Bedingung als nächstes abzulaufen
hat. Ein Algorithmus muß nach einer endlich langen Zeitspanne terminieren
(d.h. definiert abbrechen).
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Beispiele
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Kochrezepte, Wegbeschreibungen, Arbeitsanweisungen
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Programmieren
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Das Finden und die Verifikation eines Algorithmus, das Erstellen eines
Pflichtenheftes und die Planung der Datenstruktur sowie der Benutzeroberfläche
heißt Programmieren der Problemlösung.
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Beispiele
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Wenn Sie in allen Einzelheiten beschreiben, was Sie morgens in der Küche
beim Kaffeekochen machen und wie sie es tun wollen, dann haben Sie schon
programmiert. Vielleicht sogar sich selbst, woraus man erkennen kann, daß
Programmieren "einen ausführbaren Plan für die Lösung eines
Problems aufstellen" heißt.
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Codieren
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Die Umsetzung des gefundenen Algorithmus, d.h. das Erstellen und Verifizieren
eines Quelltextes in Maschinensprache/ASSEMBLER oder einer Programmiersprache
heißt Codieren.
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Beispiele
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Wenn Sie die Beschreibung der mannigfaltigen Tätigkeiten beim Kaffee
kochen in eine Prozessprache übersetzen und sie einem Roboter eingeben,
der diese Sprache versteht und deren Anweisungen ausführen kann, dann
haben Sie codiert.
Somit ist das "Eintickern" eines PASCAL-Quelltextes nur die abschließende,
wenn auch nicht allzu einfache Aufgabe beim Schreiben eines Computerprogramms.
Die wirkliche Programmierarbeit fängt schon lange vorher an auf ganz
"altmodische" Weise mit Bleistift, Papier, Radiergummi und Verstand.
Diese vier Utensilien sind nach wie vor wichtige Hilfsmittel.
Computer helfen uns nicht, zu denken oder nehmen
es uns gar ab! Im Gegenteil! Wer das bisher geglaubt hat, sollte sein Weltbild
überprüfen. Sie helfen uns lediglich, Problemlösungen, deren
Algorithmen wir entwickelt haben, auf effektive, d.h. schnelle und präzise
Art zu präsentieren. Für die Art und Weise, wie und wo Computer
eingesetzt werden, sind immer noch die Moral und die Intelligenz von Menschen
verantwortlich.
Im Bereich künstliche Intelligenz gibt es
diskussionswürdige Ansätze, die man nicht mehr so scharf abgrenzen
kann. Aber das sind akademische Lösungen, die auch heute noch nicht
(i.e. A.D. 2001) alltagstauglich sind.
Kleiner Programmierleitfaden
Hier ist nicht der Platz, ausführlich über das Programmieren
zu schreiben. Allerdings will ich Ihnen einen kleinen Leitfaden in die
Hände geben, an dem Sie sich orientieren können. Ich werde auch
im weiteren Verlauf immer wieder auf bestimmte Praktiken des Programmierens
eingehen, auch wenn sich der Schwerpunkt dieses Buches um das Codieren
dreht.
Ausgehend von einer beliebigen Problemstellung geht man folgendermaßen
vor:
Programmieren:
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Finden eines Lösungsverfahrens
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Verifikation des gefundenen Verfahrens
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Gilt das Verfahren allgemein?
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Welche Sonderfälle treten auf?
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Muß das Verfahren auf bestimmte Fälle eingeschränkt werden?
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Erstellung des Pflichtenheftes
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Welche Lösungen werden erwartet?
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Welche Ausgangswerte (Eingaben) liegen vor?
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Wie sollen die Lösungen weiterverarbeitet werden?
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Welche Zusatzfunktionen soll das Programm haben?
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Welche Programmiersprache ist geeignet, um das Verfahren möglichst
kompakt zu formulieren?
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Für wen soll das Programm geschrieben werden?
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Wie soll die Benutzeroberfläche (Bildschirm- präsentation) gestaltet
werden?
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Welche Fehlerquellen gibt es?
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Welche Fehler sollen ignoriert werden?
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Welche Fehler sollen automatisch korrigiert werden?
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Welche Einstellungen sollen dem Anwender überlassen werden?
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Verfassen eines Struktur- und Ablaufplans
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Unterteilung des Verfahrens in kleine Teillösungen
Codieren:
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Formulieren der Teillösungen in der gewählten Programmiersprache
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Syntaxcheck mittels Compiler
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Suche nach Laufzeitfehlern
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Suche nach logischen Fehlern (Denkfehlern)
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Suche nach Funktionsfehlern (auch Compiler weisen Programmierfehler auf!)
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Testen aller denkbaren Sonderfälle
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Zusammenbau aller Teile
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Letzte Revision, um eine möglichst reibungslose und bequeme Benutzung
zu ermöglichen
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Formulieren notwendiger Installationsprogramme und -dateien
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Dokumentieren des Quelltextes
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Logische Gliederung des Pflichtenheftes als Funktionsbeschreibung
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Formulieren einer Benutzeranleitung (Manual)
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Formulieren eines Beispieldurchlaufs
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Schulung/Einarbeitung des Endkunden
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