8.2 Sprachverschlüsselung

Selbstverständlich soll es auch möglich sein, Sprachübermittlung zu schützen. Fleißige Fans von Spionagefilmen kennen das, wenn die Helden den Telefonhörer in elegante Köfferchen mit Innenleben legen.

Im Unterschied zu den bisher besprochenen Problemen der Verschlüsselung tritt bei der Chiffrierung von Sprache eine ganz neue Erschwernis auf. Da man bei der Kommunikation mit dem Partner natürlich nicht eine längere Zeit auf eine Antwort warten möchte, muß die Verschlüsselung praktisch in Echtzeit geschehen, so daß das gesprochene Wort ohne Verzögerung beim Empfänger eintrifft.

Da dieses Thema ziemlich komplex und reichhaltig ist, wollen wir uns nur auf prinzipielle Grundlagen beschränken.

Selbstverständlich werden zur Sprachverschlüsselung nicht unbedingt neue Verfahren benötigt; man muß sie nur trickreicher anwenden. So ist beispielsweise eine Möglichkeit, das Verfahren DES in einer besonderen Abfolge anzuwenden, im K-Bit Cipher Feedback Mode.

Das dahinterstehende Prinzip ist denkbar einfach: Aus dem Eingabedatenblock und dem vorherigen, verschlüsselten Datenblock wird der neue verschlüsselte Block hergestellt. Diese Rückkoppelung wird bei Stimmenübertragung mit der Blockgröße 1 Bit durchgeführt.

Auch auf dem Gebiet der Sprachverschlüsselung existieren inzwischen leistungsfähige und kostenfreie Programme. Eines dieser Programme ist nautilus [D], das erst vor kurzem veröffentlicht wurde. Indessen heißt es, daß auch Phil Zimmerman, der Autor des Programms PGP, ebenfalls eine PGP-Version zur Sprachverschlüsselung entwickelt.